Barbara Petermann liest aus ihrem Roman:
Emmy und die Tänzerin – Über Liebe und Demenz

Beginn: Fr., 29.01.2016, 20:00 Uhr

Einlass: 30 Minuten vorher

Anmeldung erforderlich (siehe unten). Nach der Lesung erwartet Sie ein Buffet.

Emmy und die Tänzerin

Vor vielen Jahren haben Emmy und Alfred ihre jüngere Tochter Franziska verloren. Die Ehe zerbrach an diesem Schicksalsschlag. Emmy musste ihre von der Insolvenz bedrohte Buchhandlung verkaufen, Alfred hat sie mit ihrer besten Freundin Rosalie betrogen und ist nach Italien gezogen. Regine, die ältere Tochter, hat ihren Weg als Künstlerin konsequent eingeschlagen. Die Eltern haben dies nie anerkannt.

In den vielseitigen Handlungssträngen treffen die Akteure in der Geschichte wieder aufeinander. Sie finden zueinander, um voneinander lassen können. Emmy gelingt es über eine von Regine gestaltete Plastik Zugang zu ihrer Tochter zu erlangen. Alfred wird von Kurt zur Konfrontation mit seiner Vergangenheit ermuntert. Es kommt zu einer klärenden Begegnung von Regine sowohl mit ihrer Mutter als auch mit ihrem Vater.

Verweigerte das Leben den Akteuren bislang eine bewusste Versöhnung, so findet nach vielen Jahren und einigen Lebenswenden ein erlösender Klärungsprozess statt. Eine indirekte Aussöhnung von Mutter und Tochter, von Vater und Tochter, von Frau und Mann werden möglich. Ein im früheren Leben zwar angelegter, aber nicht realisierter Friedensprozess nimmt seinen Gang, ohne dass die Akteure willentlich ihr Schicksal steuern.

In dieser Entwicklungsgeschichte treffen noch weitere Menschen in durchaus humorvollen Szenen aufeinander. Ihrem Realitätsbewusstsein und ihrer Sicht auf die Wirklichkeit wird ein Spiegel vorgehalten. Verschiedene Facetten der erlebten „Wahrheiten“ entfalten sich oder werden ad absurdum geführt. Ganz selbstbewusst insistiert Emmy in diesen Szenen auf ein menschliches Miteinander, das seinen essenziellen Charme aus einer bestechenden Einfachheit und Natürlichkeit gewinnt.

Eingebettet in die Handlung sind Episoden, die das Leben in einem Pflegeheim schildern. Dabei werden aktuelle und überholte, aber noch praktizierte Pflegekonzepte zum Thema Demenz aus verschiedenen Denkmodellen heraus dargestellt.

Barbara Petermann M.A., Jahrgang 1957, Germanistin, Verlegerin und Autorin, engagiert sich seit Jahren in verschiedenen Demenzprojekten. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Mainz. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Demenz erfolgt nach Erfahrungen, die die Autorin in vierjähriger Recherche und Aufbau sachbezogener Konzepte gesammelt hat. Grundlage bilden neben praktischer Arbeit in Verein und Netzwerk, Hospitanzen in verschiedenen Einrichtungen (Deutschland, Niederlande, Schweiz), sowie wissenschaftliche Erkenntnisse, die in Projekt bezogener Zusammenarbeit mit Universitäten und dem Fraunhofer Institut gewonnen werden konnten.

Nach der Lesung erwartet Sie ein Buffet. Anmeldung erforderlich (siehe unten). 

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