„Halt aus in der Nacht bis zum Wein“:
Kurt Scharf über die moderne persische Lyrik

Beginn: Fr., 14.02.2020, 19:00 Uhr

Einlass 30 Minuten vorher
Moderation: Roland Wehl

Kurt Scharf gibt einen Einblick in die persische Literatur von 1941 bis 1979. Diese Epoche wird von ihm als „Goldenes Zeitalter der persischen Lyrik“ bezeichnet. Die Dichter dieser Epoche erfreuten sich eines hohen Ansehens. Ihre Werke bestimmten das geistige Klima dieser Zeit.

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Die von Kurt Scharf als „Goldenes Zeitalter“ benannte Epoche begann im Jahre 1941 nach dem Regierungsantritt des letzten Schahs, als es zunächst keine besonders strenge Zensur gab. Als sich dies änderte und die Zensur ab 1953 wieder spürbarer wurde, wurde sie durch geschickte Wortwahl und doppelsinnige Ausdrucksweise unterlaufen; das Publikum lernte, zwischen den Zeilen zu lesen. Die Dichter fanden für ihr Werk eine Form, deren Schönheit tief beeindruckt und deren verschlüsselte Sprache die Lektüre doppelt reizvoll macht. Dem Leser bzw. Zuhörer erschließt sich eine Welt, die fremd und faszinierend ist, dynamisch zwischen Trauer und Widerstand, zwischen Melancholie und Leidenschaft. Man begegnet einer mitreißenden Bilderflut, im Doppelbödigen, in Gedichten über die Liebe und verbotene Liebesworte, über verschwiegene Häuser voller Angst, über Schnee und den Trost des Regens, über die engen Gassen der Gewalt und den Traum des Vogels im Käfig.

Zur Person:

Kurt Scharf, 1940 geboren, war stellvertretender Leiter des Goethe-Instituts in Teheran sowie Leiter der Goethe-Institute in Porto Alegre, Istanbul und Lissabon. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern des „Hauses der Kulturen der Welt“ und leitete dort den Bereich „Literatur, Gesellschaft, Wissenschaft“. Neben der Tätigkeit als Herausgeber und als Übersetzer persischer, portugiesischer und spanischer Literatur war er freier Mitarbeiter literaturwissenschaftlicher Publikationen („Metzler Lexikon Weltliteratur“, „Kindlers Literatur Lexikon“, Lexikon der fremdsprachigen Gegenwartsliteratur“ u.a.). Kurt Scharf ist der Sohn des früheren Landesbischofs von Berlin-Brandenburg, Kurt Scharf.

Bei uns geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Lied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie schon jetzt herzlich einladen.

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