Einlass: 30 Minuten vorher.
Zu Beginn sprach der frühere Lehrer und heutige Attac-Aktivist Peter Strotmann. Den Film über die Veranstaltung finden Sie in unserer Mediathek.
Jenny Schon stammt aus dem Riesengebirge. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde ihre Familie vertrieben. Jennys Mutter flüchtete mit der Tochter nach Brühl/Rheinland. Dort besuchte Jenny Schon die Volksschule. In Köln machte sie eine Lehre als Steuerfachgehilfin. Nach dem Mauerbau am 13. August 1961 folgte sie einem Aufruf des Bundesjugendrings und fuhr nach West-Berlin. Dort machte sie eine Buchhändlerlehre und war Mitbegründerin der Studentenbuchhandlung „Das Politische Buch“.
Sie war Mitglied im Republikanischen Club und im SDS. Auf dem 2. Bildungsweg erlangte sie das Abitur. Ab 1969/70 begann sie ein Studium der Sinologie und Publizistik.
1972 folgte sie einer Einladung aus dem Außenministerium der Volksrepublik China und fuhr nach China, obwohl die Bundesrepublik Deutschland damals keine diplomatischen Beziehungen zur Volksrepublik hatte. Damit besuchte Jenny Schon als eine der ersten das Land nach der Kulturrevolution. Seitdem erfolgten diverse Veröffentlichungen zu China. Von 1988 bis 1993 absolvierte sie ein Aufbaustudium in den Fächern Philosophie und Kunstgeschichte. Zwischen 1988 und 1991 hatte sie an der Freien Universität Berlin mehrere Lehraufträge zum Thema „Chinesische Philosophie“ … mehr lesen (link)
Jenny Schon verfasst Lyrik, veröffentlichte aber auch einige Romane sowie zahlreiche Beiträge in Anthologien und hat erfolgreich an Literatur- und Schreibwettbewerben teilgenommen. Sie lebt in Berlin. Dort ist sie seit 1999 auch als selbständige Stadtführerin tätig. Sie ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.
Noch ein 68iger Roman – muss das sein? Ja, denn es gibt noch keinen, der diese Zeit aus proletarisch-weiblicher Perspektive erzählt. Tatsächlich waren solche nicht-intellektuellen Elemente auch bei Demonstrationen und … Happenings dabei …
Die aus (Rhein-)ländlich-katholischem Flüchtlingsmilieu stammende Gunda läuft mit einer selbstgeschneiderten Viet-Cong-Fahne voran, aber ihr tun die Ohren weh, als die Glasscheiben des Amerika-Hauses splittern. Sie teilt mit den Kommunarden den Hunger nach einer neuen Welt … mehr lesen. (link)
Der Roman schildert die politischen Geschehnisse in West-Berlin während der 1960er Jahre. Fasziniert von der Entwicklung Chinas unter Mao und abgestoßen vom anhaltenden Vietnamkrieg der USA, taucht die Erzählerin immer tiefer in die linke Szene ein. Zeitgleich versucht sie, sich ein eignes Leben aufzubauen (Abitur auf dem zweiten Bildungsweg, Selbstständigkeit) und sich von den Männern loszueisen – ihrem korrupten Chef mit Nazi-Vergangenheit, einem gewalttätigen Ehemann, ihrem ich-bezogenen Schwarm „Jett“ aus dem SDS und einem bürgerlich-konservativen Mentor … mehr lesen (link).
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