Fortsetzung:
Ein besonderer musikalischer Abend

Hanns Eisler (1898 – 1962) war ein österreichischer Komponist. Sein Vater war ein österreichischer Philosoph. Hanns Eisler wurde in Leipzig geboren. Er gilt neben Alban Berg und Anton Webern als einer der bekannteren Schüler Arnold Schönbergs und war politisch und künstlerisch der engste Weggefährte Bertolt Brechts. Mit ihm gemeinsam hat er einige seiner bekanntesten Werke geschaffen.

Eisler, seiner jüdischen Herkunft wegen zur Emigration gezwungen, erreichte in Amerika eine bis dahin noch nicht erfahrene Bekanntheit auf kompositorischem Gebiet, vor allem auch durch die Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht. Nach seiner Ausweisung aus Amerika folgte er Bert Brecht ans Berliner Ensemble, wo er zu hohen Ehren kam. Seine gesellschaftspolitischen Anregungen, obwohl kommunistisch geprägt, verunsicherten und beängstigten Funktionäre der Staatsführung, so dass Eisler sich auch hier in seinen  letzten Lebensjahren wiederum bedrängt erlebte.

Hanns Eisler hinterließ Klavier- und Orchesterwerke, eine Reihe kammermusikalischer Kompositionen, zahlreiche Bühnen- und Filmmusiken sowie über 500 Lieder, die vom Arbeiterlied bis zum zwölftönig komponierten Kunstlied reichen. Zusammen mit Theodor W. Adorno schrieb er in den 1940er Jahren ein für die damalige Zeit als Standardwerk einzustufendes Buch über Filmmusik, Komposition für den Film. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft und seiner kommunistischen Überzeugung war Eisler während der 1930er und 1940er Jahre im Exil. Er hatte Professuren an den Universitäten von New York und Los Angeles. Gegen ihn und seinen Bruder Gerhart wurden 1947 die ersten beiden Verfahren vor dem Komitee für unamerikanische Umtriebe durchgeführt. Dies führte zur Ausweisung Hanns Eislers aus den Vereinigten Staaten und zu seiner Rückkehr nach Europa – über Prag zuerst nach Wien und dann weiter nach Berlin. Von 1949 bis zu seinem Tod lebte Eisler im Ostteil Berlins, wo er bis zuletzt die Meisterklasse für Komposition an der Deutschen Akademie der Künste leitete. Er ist der Komponist der DDR-Hymne, wofür er den Nationalpreis erster Klasse erhielt. Das Verhältnis der DDR-Staatsführung zu Eisler war trotz seines hohen Ansehens wechselhaft. Er blieb bis zu seinem Lebensende österreichischer Staatsbürger.

Bohuslav Martinu, südlich von Prag in Policka geboren, floh aus Europa vor dem Einmarsch der deutschen Truppen bis nach Amerika. Obwohl sich ihm dort an mehreren Universitäten die Chance bot, Komposition zu unterrichten, wurde er in Amerika nicht heimisch. Martinu kehrte nach Europa zurück in der Hoffnung auf die Heimkehr in seine böhmische Heimat. Dort prägte jedoch von 1948 an die Rote Armee der Sowjetunion die gesellschaftliche Entwicklung, so dass er für sich die Heimat als endgültig verloren sah. Er starb in der Schweiz.

Petr Eben, gebürtig aus Böhmen nahe der Stadt Cesky Krumlov, wurde nach einem Klavier-, Violoncello- und Orgelstudium nach dem 2.Weltkrieg in die Prager Akademie für Musik aufgenommen. Vorangegangen war ein Aufenthalt im KZ Theresienstadt, der ihn zeitlebens, auch in kompositorischer Hinsicht, prägte. 1955 erhielt er an der Prager Karls Universität einen Lehrauftrag am musikhistorischen Institut. Der Schwerpunkt seines Schaffens, das Komponieren, wurde weniger im eigenen Land geschätzt, dafür aber mittels Kompositionsaufträgen aus ganz Europa und durch eine Professur in England sichtbar. 1990 erfuhr er eine späte Anerkennung im Heimatland, indem er Professor für Komposition an der Akademie für darstellende Künste in Prag wurde und zum Präsidenten des Prager Frühlings gewählt wurde.

Peter Seydel/Gottlobe Gebauer
(Quelle: wikipedia & Pavel Kohout:“Mein tolles Leben mit Hitler, Stalin und Havel“)

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