Vorweihnachtliche
Lange Nacht der Lieder

Am Klavier: Roland Wehl

Am Sonnabend vor dem ersten Advent fand auch in diesem Jahr der alljährliche vorweihnachtliche Liederabend statt. Es wurden nicht nur Adventslieder, sondern auch andere alte und neue Volksweisen gesungen.

Lesung mit Dr. Peter Volkmann:
So viel Zeit muss sein – ein Hausarzt erzählt

Gesprächspartner: Philip Ammon
Moderation: Roland Wehl

VolkmannPeter Volkmann wurde 1945 in Moskau im Hotel Lux geboren und ist in der DDR aufgewachsen. Seine Familie wurde Opfer der stalinistischen „Säuberung“.

1973 floh Peter Volkmann in den Westen. Studium der Physik, Promotion zum Dr.rer.nat. Dann Studium der Humanmedizin und Promotion zum Dr. med.; als Assistenzarzt in Moabit, Neukölln (Innere Medizin) und im Martin-Luther-Krankenhaus (Chirurgie) tätig. Seit 1987 Facharzt für Allgemeinmedizin.

Die Berliner Morgenpost schrieb über Peter Volkmann: „Er hat rekapituliert, was er tagtäglich in Berlin erlebt – an Erschütterndem, Anrührendem, Skurrilem. Da erzählt er von Patienten, die sich in seiner Praxis ausweinen, von erwachsenen Söhnen, die sich mit wahnhaftem Ehrgeiz um ihre Eltern kümmern, von einem verschnupften Mafioso, der bei Heilung Kaviar oder junge russische Mädchen verspricht, von einem tätowierten Muskelberg, ein angeblicher Söldner, der unter einer Angstneurose leidet.“

Unser  (link)Video gibt Ihnen einen kleinen Einblick in die Veranstaltung.

Vorweihnachtliche
Lange Nacht der Lieder

Am Klavier: Roland Wehl

Am Sonnabend vor dem ersten Advent fand auch in diesem Jahr der alljährliche vorweihnachtliche Liederabend statt. Es wurden nicht nur Adventslieder, sondern auch andere alte und neue Volksweisen gesungen.

Zeitzeugen im Gespräch:
Hans Neumann über den Untergang der DDR

Moderation: Werner Stanglmaier

Hans NDDReumann ist Jahrgang 1932 und stammt aus einem antifaschistischen, sozialdemokratischen Elternhaus. Er studierte in der DDR Finanzwissenschaften und war – unter der Regierung Modrow – Sprecher des DDR-Finanzministeriums.

Hans Neumann 2

Aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit im Finanzministerium kennt Hans Neumann viele Details zur wirtschaftlichen Situation der DDR.

Wir konnten – fast 25 Jahre nach der Auflösung der DDR – die Motive und Gefühle eines Menschen kennenlernen, der die Geschichte der DDR „von innen her“ miterlebt hat.

Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die wirtschaftliche und politische Situation der DDR in den 80er Jahren. Also die Zeit, in der die Mitarbeiter im Finanzministerium längst „Bescheid“ wussten über die wirtschaftliche Lage, auf Gorbatschow hofften und eigenständige Diskussionen über die weitere politische Zukunft der DDR führten.

Der Gesprächspartner, Werner Stanglmaier, ist Jahrgang 1948. Er wuchs in Bayern auf und kam zum Studium nach Berlin. Werner Stanglmaier ist seit den 70er Jahren Mitglied der Berliner Alternativen Liste bzw. der GRÜNEN. In dieser Zeit arbeitete Werner Stangmaier mit einigen oppositionellen Gruppen in Osteuropa – speziell in der DDR – zusammen. Er hat sich intensiv mit Politik und Literatur der DDR beschäftigt.

Bis 2013 war Werner Stanglmaier als Lehrer an Berliner Schulen tätig – unterbrochen durch mehrere Auslandseinsätze in Afrika. Er ist seit vielen Jahren Initiator und Organisator literarischer Abende.

Lesung mit Volker Schröder:
Ein Kämpfer, Träumer und Patriot

Einlass 30 Minuten vorher
Moderation: Roland Wehl

Bild Volker SchröderVolker Schröder war in den 80er und 90er Jahren Leiter des Finanzwesens der West-Berliner Alternativen Liste bzw. der GRÜNEN. Er hoffte immer auf  die deutsche Einheit. Ende der 70er Jahre gründete er eine Initiative für einen neuen Nationalfeiertag – in beiden deutschen Staaten: die „Aktion 18. März“.

Aufgrund deren Aktivitäten wurde im Jahr 2000 der „Platz vor dem Brandenburger Tor“ in „Platz des 18. März“ umbenannt. Volker Schröder erhielt das Bundesverdienstkreuz.

Volker Schröder führt in der Freizeit das Handwerk seiner Vorfahren fort. 1992 erschien die Autobiografie „Igel für Deutschland“.

Für die Teilnehmer der Veranstaltung war die Lesung eine amüsante, aber auch bewegende Zeitreise in das politische Milieu des alten West-Berlin.

Unser  (link)Video gibt Ihnen einen kleinen Einblick in die Veranstaltung.

 

 

Ein Linker, der von der Rechten kam:
Der Widerstandskämpfer Josef „Beppo“ Römer

Referenten:  Oswald Bindrich, Dr. Hans Coppi und Dr. Susanne Römer.

In unserer Videothek (link) finden Sie einen kleinen Film über die Veranstaltung.

Dr. Josef “Beppo” Römer war im I. Welt­krieg Haupt­mann und nach Kriegs­ende Mit­be­grün­der des “Frei­korps Ober­land”. Wäh­rend der Wei­ma­rer Repu­blik war er mit sei­nem Frei­korps an der Nie­der­schla­gung der baye­ri­schen Räte­re­pu­blik betei­ligt. Berühmt wurde er – im Rah­men des Grenz­kamp­fes mit Polen – durch die Erstür­mung des Anna­ber­ges (Ober­schle­sien). “Beppo” Römer stand – auch als “Rech­ter” – den Natio­nal­so­zia­lis­ten von Anfang an skep­tisch gegen­über. Er wurde schließ­lich einer ihrer pro­mi­nen­tes­ten Geg­ner. “Beppo” Römer grün­dete den Aufbruch-Kreis und sym­pa­thi­sierte mit der KPD, wollte sich jedoch nicht ihrer Par­tei­dis­zi­plin unter­wer­fen. Zwi­schen 1933 und 1939 war “Beppo” Römer für meh­rere Jahre inhaf­tiert. Nach sei­ner Frei­las­sung führte er die Unter­grund­tä­tig­keit fort. 1942 wurde “Beppo” Römer erneut ver­haf­tet und vom Volks­ge­richts­hof zum Tode ver­ur­teilt. 1944 wurde er im Zucht­haus Bran­den­burg mit dem Fall­beil hingerichtet.

Bepp Römer II Dr. Susanne Römer las aus Texten ihres Vaters. Sie war 15 Jahre lang Geschäfts­füh­re­rin der Gesell­schaft für christlich-jüdische Zusam­men­ar­beit in Ber­lin und hat – gemeinsam mit Oswald Bind­rich – ein Buch über „Beppo“ Römer sowie – gemein­sam mit Hans Coppi – einen Reprint der von „Beppo“ Römer herausgegebenen Zeit­schrift „Auf­bruch“ veröffentlicht

Oswald Bind­rich berichtete von Plänen der SED, Ende der 1980er Jahre eine Kaserne der NVA nach „Beppo“ Römer zu benennen. Oswald Bindrich ist Schach­trai­ner und war bis 1990 Offi­zier der Natio­na­len Volks­ar­mee (NVA). Ende der 80er Jahre erhielt er den Auftrag, eine Stu­die zu “Beppo” Römer zu erstel­len.

Dr. Hans Coppi berich­tete über das Bemü­hen der KPD vor 1933, natio­nal gesinnte Akti­vis­ten und Wäh­ler zu gewin­nen. Er stellt das Aufbruch-Projekt vor, an dem Römer betei­ligt war, und er berich­tet über des­sen Wider­stands­tä­tig­keit im Rah­men der Uhrig-Gruppe. Hans Coppi wurde im Novem­ber 1942 in einem Ber­li­ner Frau­en­ge­fäng­nis gebo­ren. Seine Eltern, Hans und Hilde Coppi, wur­den wegen ihrer Mit­ar­beit in der „Roten Kapelle“ von den Nazis hin­ge­rich­tet (Hans Coppi sen. im Dezem­ber 1942, Hilde Coppi im August 1943). Von 1984 bis 1987 war Hans Coppi Mit­ar­bei­ter in der SED-Bezirksleitung Berlin. 1992 pro­mo­vierte er an der TU Ber­lin mit einer Stu­die zu Harro Schulze-Boysen. Von 1990 bis 1994 war er wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter der Gedenk­stätte Deut­scher Wider­stand, von 1997–2002 Pro­jekt­lei­ter in der Gedenk­stätte Sach­sen­hau­sen. Seit 2003 ist er freier Mit­ar­bei­ter der Gedenk­stätte Deut­scher Wider­stand und seit 2004 Vor­sit­zen­der der Ber­li­ner Ver­ei­ni­gung der Ver­folg­ten des Nazi­re­gimes – Bund der Anti­fa­schis­tin­nen und Anti­fa­schis­ten (VVN).

In unserer (link)Videothek finden Sie einen kleinen Film über die Veranstaltung.

Wenn Sie mehr über Beppo Römer und die politische Bedeutung des Aufbruch-Projektes wissen wollen, empfehlen wir die Dissertationsschrift von Dr. Alexander Bischkopf (link) über: „Aufbruch“ zwischen den Fronten? Der „Fall Scheringer“ in der Werbestrategie der KPD um das nationalsozialistische Wähler- und Mitgliederpotential.

Lesung mit Prof. Dr. Peter Brandt:
Willy Brandt mit anderen Augen sehen

Moderation: Dr. Werner A. Perger
Begrüßung: Roland Wehl

Besucherrekord: Vor 130 Zuhörern las Peter Brandt aus seinem neuen Buch: „MIT ANDEREN AUGEN – Versuch über den Politiker und Privatmann Willy Brandt“. Vorher stellte er sich noch den Fragen des Journalisten Werner A. Perger (DIE ZEIT).

Bild Peter BrandtProf. Dr. Peter Brandt lehrt Neuere Geschichte an der Fernuniversität in Hagen. Er ist Direktor des Instituts für europäische Verfassungswissenschaften der Universität und  Sprecher des Historischen Promotionskollegs über „Gesellschaftliche Interessen und politische Willensbildung“. Er ist Vertrauensdozent der Hans-Böckler-Stiftung, Mitglied des Vorstands der Friedrich-Ebert-Stiftung, Mitglied des Kuratoriums der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, Mitglied im Beirat des Willy-Brandt-Archivs im Archiv der sozialen Demokratie, Mitglied der Historischen Kommission beim SPD-Parteivorstand. Außerdem ist Peter Brandt Sprecher des Kuratoriums der Deutschen Gesellschaft, Gründungsmitglied des Kondylis–Instituts für Kulturanalyse und Alterationsforschung sowie Herausgeber des Onlinemagazin Globkult. Peter Brandt hat sich in den 70er und 80er Jahren intensiv mit der deutschen Frage beschäftigt und sich auch publizistisch für die Überwindung der deutschen Teilung eingesetzt. Veröffentlichungen dazu u.a.: Die Linke und die Nation, Die deutsche Einheit kommt bestimmt.

Dr. jur. Werner A. Perger konnte Willy Brandt auf einigen Reisen begleiten und mehrere Interviews mit ihm führen. Ab 1970 berichtete er für die österreichische Tageszeitung DIE PRESSE, ab 1979 für das DEUTSCHE ALLGEMEINE SONNTAGSBLATT und ab Sommer 1989 für den STERN. 1995 wurde Werner A. Perger Leiter des Politik-Ressorts der Wochenzeitung DIE ZEIT. Werner A. Perger lebt seit dem Jahr 2000 in Berlin.

In unserer (link)Videothek finden Sie einen kleinen Film über die Veranstaltung.