Neujahrskonzert mit dem Aulos-Streichquartett Berlin:
Werke von Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven

Einlass 30 Minuten vorher

Auf dem Programm stehen das Streichquartett Opus 77, Nr. 1 von Joseph Haydn sowie das Streichquartett Opus 18, Nr. 1 von Ludwig van Beethoven.

Das Aulos-Streichquartett Berlin gründete sich im Jahr 1996 und spielt seitdem in leicht wechselnden Besetzungen. Die Musiker lernten sich in Berlin kennen. Das Streben nach stilistischer Werktreue und das Spiel auf historischen Instrumenten förderte eine gemeinsame Musiksprache, prägte ihre Spielweise und lässt ihre Interpretationen undogmatisch und lebendig klingen. Zwar widmet sich das Aulos-Streichquartett mit besonderem Interesse der Quartett-Literatur der Klassik und frühen Romantik, doch trafen die vier Musiker bewusst die Wahl, auf modernen Instrumenten zu spielen. So eröffnet sich dem Ensemble ein erweitertes Repertoire: Barock und späte Romantik, Musik des 20. Jahrhunderts, auch Salon- und sogar Popmusik.

Das Quartett kann auf eine vielfältige Zusammenarbeit mit Pianisten, Sängern, Chören, Tänzern und Theatern zurückblicken und ist immer offen für Neues. Im Jahr 2009 nahm das Quartett eine CD mit Liedern von Clara Schumann mit dem Sopranisten Jörg Waschinski auf. In der Saison 2014/15 wurde das Aulos-Streichquartett zusammen mit der Pianistin Heidemarie Wiesner zu Uraufführungen mit Werken von Jan Cyž und Sebastian Elikowski-Winkler beauftragt. Sie erfuhren ein begeistertes Presseecho.

Neben ihrer Konzerttätigkeit engagieren sich die vier Musiker aktiv in der Nachwuchs-Förderung. Sie unterrichten, leiten Orchester und bieten Workshops an.

Petra Lipinski – Violine

Geboren in Berlin, Studium an der Universität der Künste Berlin und an der Hochschule für Musik Hamburg. Engagements u.a. beim Niedersächsischen Staatsorchester Hannover, bei der Neubrandenburger Philharmonie, an der Neuköllner Oper und bis heute bei den Berliner Symphonikern. Mitglied im Barockorchester Concerto Brandenburg. Dozentin für Violine und Ensembleleiterin an der Musikschule City West, Leiterin von mehreren Streicherklassen an Berliner Schulen.

Dagmar Kubera – Violine

Geboren in Dresden, Studium an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“. Engagement im Staatsorchester Frankfurt/Oder, seit 1987 in Berlin als freischaffende Musikerin. Spielte mit dem Konzerthaus- und Rundfunksinfonie-Orchester, als Bühnenmusikerin an verschiedenen Theatern. Ab 1993 Beschäftigung mit historischer Aufführungspraxis, Gründungsmitglied von Concerto Brandenburg. Lehrtätigkeit an der Musikschule „Fanny Hensel“ Berlin Mitte.

Stefano Macor – Viola

Geboren in Berlin, Studium bei E. Poggioni und M. Fischer. In mehreren Orchestern und kammermusikalischen Formationen als Bratschist etabliert. Kurse bei A. Ghedin, dem Sestetto di Roma und dem Nomos Quartett. Seit 2009 auch intensive Beschäftigung mit der „Alten Musik“. Freischaffender Musiker in Berlin, Leiter zweier Jugendorchester und einer Violin/Viola-Klasse an der Musikschule „Fanny Hensel“ in Berlin Mitte.

Felicitas Conrad – Violoncello

Geboren in Berlin, Cellostudium an der Universität der Künste Berlin bei Prof. K. Heidrich und Studium „Musik & Bewegung“ bei Prof. D. Weise. Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung. Mitglied der Flamenco-Band Quejio, Engagements (Cellistin/ musikalische Leitung) in zahlreichen Inszenierungen u.a. am Deutschen Theater in Berlin, am Schauspiel Frankfurt und am BAT. Praktikum und Lehrtätigkeit an der „School for Strings“ in NYC . Lehrkraft für Cello an der Musikschule „Fanny Hensel“.

Bei uns geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Lied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie schon jetzt herzlich einladen.

„Halt aus in der Nacht bis zum Wein“:
Kurt Scharf über die moderne persische Lyrik

Einlass 30 Minuten vorher
Moderation: Roland Wehl

Kurt Scharf gibt einen Einblick in die persische Literatur von 1941 bis 1979. Diese Epoche wird von ihm als „Goldenes Zeitalter der persischen Lyrik“ bezeichnet. Die Dichter dieser Epoche erfreuten sich eines hohen Ansehens. Ihre Werke bestimmten das geistige Klima dieser Zeit.

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Die von Kurt Scharf als „Goldenes Zeitalter“ benannte Epoche begann im Jahre 1941 nach dem Regierungsantritt des letzten Schahs, als es zunächst keine besonders strenge Zensur gab. Als sich dies änderte und die Zensur ab 1953 wieder spürbarer wurde, wurde sie durch geschickte Wortwahl und doppelsinnige Ausdrucksweise unterlaufen; das Publikum lernte, zwischen den Zeilen zu lesen. Die Dichter fanden für ihr Werk eine Form, deren Schönheit tief beeindruckt und deren verschlüsselte Sprache die Lektüre doppelt reizvoll macht. Dem Leser bzw. Zuhörer erschließt sich eine Welt, die fremd und faszinierend ist, dynamisch zwischen Trauer und Widerstand, zwischen Melancholie und Leidenschaft. Man begegnet einer mitreißenden Bilderflut, im Doppelbödigen, in Gedichten über die Liebe und verbotene Liebesworte, über verschwiegene Häuser voller Angst, über Schnee und den Trost des Regens, über die engen Gassen der Gewalt und den Traum des Vogels im Käfig.

Zur Person:

Kurt Scharf, 1940 geboren, war stellvertretender Leiter des Goethe-Instituts in Teheran sowie Leiter der Goethe-Institute in Porto Alegre, Istanbul und Lissabon. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern des „Hauses der Kulturen der Welt“ und leitete dort den Bereich „Literatur, Gesellschaft, Wissenschaft“. Neben der Tätigkeit als Herausgeber und als Übersetzer persischer, portugiesischer und spanischer Literatur war er freier Mitarbeiter literaturwissenschaftlicher Publikationen („Metzler Lexikon Weltliteratur“, „Kindlers Literatur Lexikon“, Lexikon der fremdsprachigen Gegenwartsliteratur“ u.a.). Kurt Scharf ist der Sohn des früheren Landesbischofs von Berlin-Brandenburg, Kurt Scharf.

Bei uns geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Lied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie schon jetzt herzlich einladen.

Preußisch, konservativ und jüdisch:
Über den Ideenhistoriker Hans-Joachim Schoeps

Einlass 30 Minuten vorher
Moderation: Roland Wehl

Der Erziehungswissenschaftler und Publizist Micha Brumlik spricht mit dem Historiker und Politikwissenschaftler Julius Hans Schoeps über das Leben und Werk des vielbachteten Hochschullehrers für Religions- und Geistesgeschichte, Hans-Joachim Schoeps, der 1980 in Erlangen verstarb. Dessen Leben war voller Gegensätze.

Musikalische Begleitung: Marianne Conradt (Klavier und Gesang).

Preußisch, konservativ, jüdisch - Micha Brumlik

Hans-Joachim Schoeps verstand sich zeitlebens als deutscher Jude und Preuße. Er war geprägt von den Idealen der deutschen Jugendbewegung und den Erlebnissen in der bündischen Jugend.

Hans-Joachim Schoeps maß dem Antisemitismus der NS-Bewegung anfangs keine Bedeutung bei – und hoffte, sich mit dem NS-System arrangieren zu können. Später sympathisierte er mit oppositionellen Kreisen um den „linken NS-Abweichler“ Otto Strasser und den früheren Sozialdemokraten Ernst Niekisch, der sich als „Nationalrevolutionär“ verstand. Niekisch hatte 1932 die Kampfschrift „Hitler, ein deutsches Verhängnis“ publiziert.

Durch diese Verbindungen geriet Hans-Joachim Schoeps zusätzlich in das Fadenkreuz der NS-Schergen. Seiner drohenden Verhaftung und Verfolgung konnte er sich mit Hilfe von Freunden Weihnachten 1938 entziehen.

Als seine Eltern, Julius Schoeps und dessen Frau Käthe, geb. Frank, fliehen wollten, war es zu spät. Sie wurden im Juni 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo der Vater bereits ein halbes Jahr später an einer nicht behandelten Urämie starb. Die Mutter wurde im Mai 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz überstellt. Dort verliert sich ihre Spur.

Hans-Joachim Schoeps überstand die NS-Zeit im schwedischen Exil. Er heiratete Dorothee Busch und wurde Vater zweier Söhne. Die Ehe scheiterte. Im Herbst 1946 kehrte Hans-Joachim Schoeps nach Deutschland zurück. Das Exil, der Holocaust sowie die Deportation seiner Eltern – und deren faktische Ermordung – hatten seine Bereitschaft, sich zu Deutschland und zu Preußen zu bekennen, nicht auslöschen können.

In der jungen Bundesrepublik Deutschland wurde Hans-Joachim Schoeps zu einem bedeutenden intellektuellen Kopf der konservativen „Rechten“, der sich nicht scheute, auch Positionen zu vertreten, die der gesellschaftlichen Entwicklung weit voraus waren. Wie ist das alles zu erklären? Welches politische Vermächtnis hat uns dieser unbequeme Denker hinterlassen?

Prof. Dr. Julius Hans Schoeps, geboren 1942 in Djursholm (Schweden), ist Historiker und Politikwissenschaftler. Er ist Gründungsdirektor des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam und Vorstandsvorsitzender der Moses Mendelssohn Stiftung. Außerdem war er der erste Direktor und Mitgründer des Salomon Ludwig Steinheim-Instituts in Duisburg. Julius Hans Schoeps ist der älteste Sohn von Hans-Joachim Schoeps.

Prof. Dr. Micha Brumlik, geboren 1947 in Davos (Schweiz) als Kind deutscher jüdischer Eltern, ist Publizist und Erziehungswissenschaftler. Die Frage der Verständigung zwischen Juden und Christen sowie zwischen – wie er es formuliert – „Juden und Deutschen“ nimmt in seinem Lebenswerk eine zentrale Rolle ein. Micha Brumlik hat zur Geschichte des Judentums und zu zeitgenössischen Themen publiziert. 2019 erschien sein Buch: „Preußisch, konservativ, jüdisch – Hans-Joachim Schoeps‘ Leben und Werk“.

Marianne Conradt, geboren 1950 in Oldenburg i.O., besuchte nach Abschluss ihrer kaufmännischen Ausbildung in der Zeit von 1970 bis 1973 das Theologische Seminar in Aidlingen (Baden-Württemberg). Sie war als Gemeinde-Diakonin und als Religionspädagogin tätig. Noch immer begleitet sie an der Orgel den Gottesdienst der Kirchengemeinde. Sie widmet sich dem Chorgesang, tritt aber auch als Solistin auf. Marianne Conradt hat vier Kinder und lebt in Zavelstein (Schwarzwald).

Zum Schluss der Veranstaltung wird das Buffet eröffnet, zu dem Sie herzlich eingeladen sind.

Sommerfest im Garten:
Mit der Musikgruppe Csókolom, Berlin/Amsterdam

Einlass 30 Minuten vorher

Eigentlich wollten wir uns Ende Juni in die Sommerpause verabschieden. Aber die Pause begann – aus guten Gründen – schon im Frühjahr. Jetzt hoffen wir, dass aus dem „Abschiedsfest“, das wir ursprünglich geplant hatten, ein kleines „Begrüßungsfest“ wird – und dass wir Gelegenheit haben, manchen Kohlenkeller-Besucher willkommen zu heißen, den wir viel zu lange nicht gesehen haben.

Warum nur ein „kleines“ Fest“? Wir wollen nicht nur die gesetzlichen Vorschriften einhalten, sondern deutlich unter der erlaubten Anzahl von Besuchern bleiben. Damit für jeden Platz genug ist – und Sie sich bei uns wirklich wohlfühlen können. 

Zunächst bewirten wir Sie mit Kuchen und Getränken. Später servieren wir Ihnen auch herzhafte Speisen. Die Speisen und Getränke sind im Eintrittspreis enthalten.

Ab 19:00 Uhr spielt die Gruppe Csókolom, Berlin/Amsterdam. Der Band gehören an: Anti von Klewitz (Violine, Viola, Gesang), Anneke Frankenberg (Violine), Sander Hoving (Viola, Kontraviola, Violine), Jens Piezunka (Kontrabass).

Die Gruppe lässt den Swing ebenso aufleben wie die Klagelieder der Roma. Wir lauschen der traditionellen Musik der Menschen im Karpatenbecken – und sind gespannt auf die Ansagen von Anti von Klewitz.

„Anti von Klewitz verleiht mit ihren musikalischen Projekten der Weltmusikszene seit Jahren ganz besondere Facetten. Die Verstrickung von traditionellen Themen vom Balkan mit Jazz und Elementen der Klassik und Moderne war immer betörend, mitreißend und zugleich herausfordernd … Dass sie sich, fasziniert von ungewöhnlichen stimmlichen Klängen und mit Wortwitz ausgestattet, der Vertonung von Poesie und Lyrik zuwenden würde, war nur eine Frage der Zeit.“ (Friedrich Barniske, Weltmusikveranstalter/ Berlin).

Bei schlechtem Wetter oder anderen Problemen behalten wir uns vor, kurzfristig die Veranstaltung abzusagen. Das Eintrittsgeld erhalten Sie dann zurück.