Vortrag von Dr. Robert Zoske:
Flamme sein! Hans Scholl und die Weiße Rose

Einlass 30 Minuten vorher

Moderation: Roland Wehl

Ohne Hans Scholl hätte es die Weiße Rose nicht gegeben. Aber wie kam der 23-Jährige dazu, sein Leben im Kampf gegen Hitler zu riskieren? Robert Zoske zeichnet auf der Grundlage von bisher unbekannten Dokumenten ein neues, faszinierendes Bild von einem jungen Mann, den der Heroismus des Nationalsozialismus ebenso anzog wie eine naturmystische Frömmigkeit, dessen Freiheitsdrang aber seine größte, kompromisslose Leidenschaft war.

„Ganz leben oder gar nicht!“, notierte Hans Scholl, und es ist erstaunlich, welche Erfahrungen sich in seinem kurzen Leben verdichten. Während er zum Fähnleinführer in der Hitlerjugend aufstieg, leitete er eine verbotene Jugendgruppe, die abenteuerliche Fahrten unternahm und verpönte Schriftsteller las. Er liebte Jungen und Mädchen, schrieb Gedichte und Erzählungen. Als Medizinstudent interessierte er sich vor allem für Philosophie und erlebte als Sanitätssoldat das Grauen an der Front. Er war mit Künstlern und Schriftstellern befreundet, verehrte Stefan George und zunehmend Thomas Mann. Robert Zoske zeigt, wie sehr dessen Rundfunkansprachen die Flugblätter der Weißen Rose beeinflussten, die Hans Scholl verfasste und zusammen mit seinen Mitstreitern verbreitete. „Es lebe die Freiheit“, waren seine letzten Worte.

Robert M. Zoske, 1952 in Schleswig-Holstein geboren und aufgewachsen. Nach kaufmännischer Lehre, Bibelschule und Abitur auf dem zweiten Bildungsweg, Studium der evangelischen Theologie in Tübingen, Göttingen, München und Kiel. Von 1986 bis 2017 Pastor der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Arbeitsfelder: Gemeinde, Schule und Erwachsenenbildung 2014 Promotion an der Fakultät Geistes- und Sozialwissenschaften der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg zum Dr. phil. über den christlich motivierten Widerstand von Hans Scholl („Sehnsucht nach dem Lichte – Zur religiösen Entwicklung von Hans Scholl – Unveröffentlichte Gedichte, Briefe und Texte“, München, 2014). 2018 publizierte er eine Biografie über den Freiheitskämpfer: „Flamme sein! Hans Scholl und die Weiße Rose“ (München, 2018). Der Autor lebt in Hamburg.)

Bei uns geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Lied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie schon jetzt herzlich einladen.

Konzertabend mit LOOSEFIT:
Lieder von Caspar Gutsche & Karolin Roelcke

Einlass 30 Minuten vorher

Caspar Gutsche – Gesang, Texte; Karolin Roelcke – Klavier, Gesang

Schon zweimal waren Caspar Gutsche & Karolin Roelcke bei uns zu Gast. Wir freuen uns, dass diese wunderbare Verbindung einer gestandenen Wahl-Zehlendorferin mit einer erfrischenden jungen Schweizerin nun zum dritten Mal bei uns auftritt.

Eine Fusion aus viel Erlebtem und trotz allem Heiteren, aus Sprudelndem und Gelassenheit, aus Jünger und Älter, aus Zartem und Bodenständigem, aus Melancholie und Optimismus…, LOOSEFIT eben! Freuen Sie sich auf eine ebenso tiefgründige wie leichte Art, das Leben zum Klingen zu bringen.

Die beiden Künstler können auf produktive drei Jahre zurückblicken. Ein Ende ihrer Inspiration scheint nicht in Sicht. Im Gegenteil. Die Besucher erwartet eine Mischung aus neuen und aus fast hitverdächtigen Liedern des Duos. Melancholie und Optimismus, Bodenständiges und Ausgelassenes gehen eine harmonische Verbindung ein.

Mehr über Caspar Gutsche & Karolin Roelcke erfahren Sie hier (link).

Im Kohlenkeller geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Volkslied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie herzlich einladen.

Krimi über 1960er Jahre:
Dutschke, Willy Brandt – und die Tote im Wannsee

Einlass 30 Minuten vorher

Dieser Kriminalroman wurde von den Journalisten Martin Lutz und Sven Felix Kellerhoff sowie dem Drehbuchautor und Schriftsteller Uwe Wilhelm gemeinsam verfasst. Die drei Autoren werden das Buch gemeinsam mit der Sängerin, Kabarettistin und  Schauspielerin Gerlinde Kempendorff (link) vorstellen.

Rudi Dutschke, Uschi Obermaier, Willy Brandt, Axel Springer, Benno Ohnesorg – die Sechzigerjahre sind ihre Bühne, Berlin ist ihre Bühne. Es stand viel auf dem Spiel. Und Wolf Heller muss sich als junger Kommissar in diesen Zeiten beweisen.

Wolf Heller interessiert sich eigentlich nicht für Politik, doch plötzlich ist alles politisch. Ohne es zu wollen, gerät er zwischen die Fronten. Die Polizei gilt als reaktionärer Haufen, Studenten demonstrieren lautstark in den Straßen, und seine Freundin Louise zieht in eine Kommune. Da wird eine junge Frau tot am Ufer des Wannsees gefunden.

Nur die roten Schlangenlederschuhe geben einen brauchbaren Hinweis auf ihre Identität. Als der Kommissar ein Bild der Schuhe in einer Berliner Zeitung veröffentlichen lässt, meldet sich eine Kollegin der Toten: Heidi Gent arbeitete in Horst Mahlers Anwaltskanzlei. Heller soll den Fall schnell abschließen. Auf der Polizei liegt noch der Schatten der Ermordung von Benno Ohnesorg, der Druck aus dem Schöneberger Rathaus ist enorm. Doch als er zufällig mitbekommt, dass sein Chef lautstark mit einem Unbekannten über die Tote streitet, lässt er nicht mehr locker.

Bei uns geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Lied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie schon jetzt herzlich einladen.

„Nazis Inside“:
Eine Nebenklage-Vertreterin über den NSU-Prozess

Einlass 30 Minuten vorher

Moderation: Roland Wehl

Angela Wierig ist eine Strafverteidigerin aus Hamburg und vertrat im NSU-Prozess einen Angehörigen der Nebenklage. Bei der langwierigen »Wahrheitsfindung« im Münchner Jahrhundertprozess hatte sie seit dessen Beginn am 6. Mai 2013 eine verlässliche Begleiterin an der Seite: zunehmende Fassungslosigkeit.

Im Kosmos des Gerichtssaals bleibt ihr im Wechselspiel von Informationen und Interpretationen bald nur noch der eigene Blick auf diese Form der Aufarbeitung, um nicht die Balance zu verlieren zwischen Anwaltsmandat und Verzweiflung.

Um sich nicht gänzlich in Frustration und Zynismus zu verlieren, schreibt sie abends im Hotelzimmer nieder, was sie ganz persönlich wahrnimmt, was ihr zu denken gibt, was sie nicht einfach so hinnehmen kann und will. Und so ist das Buch „Nazis Inside“ keineswegs eine Nacherzählung des Strafprozesses gegen den »Nationalsozialistischen Untergrund«. Es geht vielmehr um einen sehr intimen Blick auf den Prozess, in dem die Ereignisse beleuchtet werden, die entweder in den Medien überhaupt nicht erwähnt oder in etwas anderer Form geschildert wurden. Interessen werden verfolgt, bei denen zumindest fraglich ist, wem sie dienen. Mit dem Strafprozess hat das bestenfalls nur noch am Rande zu tun. „Nazis Inside“ ist eine sehr persönliche Betrachtung, die weit über den Prozess hinaus zu denken gibt. Provokant, hintergründig und ein Anstoß, sich immer wieder aufs Neue selbst ein Urteil, eine eigene Meinung zu bilden.

Bei uns geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Lied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie schon jetzt herzlich einladen.

„Benns letzte Lieben“:
Dr. Uwe Lehmann-Brauns über Gottfried Benn

Einlass 30 Minuten vorher

Moderation: Roland Wehl

Die Journalistin Gerda Pfau hatte mit dem Arzt und Dichter Gottfried Benn eine Affäre. Die Briefe, die sie von Benn erhielt, geben einen Einblick in den Charakter Gottfried Benns, der sich gelegentlich – ironisch überhöht – selbst einen „Magier“ nannte. Gottfried Benn starb 1956 im Alter von 70 Jahren. Erst 60 Jahre später war Gerda Pfau bereit, die Briefe der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sie übergab die Briefe an Uwe Lehmann-Brauns. Gottfried Benn galt nach dem Zweiten Weltkrieg als deutscher Dichterfürst. Ihm flossen die Herzen vieler junger Frauen zu. Waren die meisten am Ende enttäuscht? Eine ehemalige Geliebte soll ihn sogar als einen „Eisklotz mit hängenden Lidern“ bezeichnet haben.

Uwe Lehmann-Brauns ist in Berlin aufgewachsen. Er ist Rechtsanwalt und war von 2006 bis 2011 einer der beiden Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses. 1967 bekleidete er das Amt eines Attachés im Auswärtigen Dienst. Sein Großvater ist der 1970 verstorbene Kunstmaler Paul Lehmann-Brauns. Frühere Veröffentlichungen: Die verschmähte Nation, Stuttgart & Leipzig, 2005, Handbuch mittel-osteuropäischer Kulturmetropolen, Berlin, 1993

Bei uns geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Lied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie schon jetzt herzlich einladen.

Sind Fernreisen „von gestern“?
Diskussion mit Dieter Janecek, B90/DIE GRÜNEN

Einlass 30 Minuten vorher

Moderation: Roland Wehl

Die Diskussion um den Klimawandel hat den Blick auf unser Reiseverhalten geschärft. Dabei gewinnt der alte Vorwurf, der Tourist würde das, was er schätzt, selbst zerstören, neue Bedeutung. Wie ist der heutige Massentourismus zu beurteilen? Was hat er mit dem bildungsbürgerlichen Reise-Ideal früherer Zeiten gemein?

Wer trägt die Kosten einer touristischen Infrastruktur, die an den Bedürfnissen der einheimischen Bevölkerung oft vorbeigeplant wird? Wie groß ist der Schaden, den der Ferntourist anrichtet? Gilt das auch für die sogenannten „Rucksacktouristen“, die oft genug – wenn auch unfreiwillig – zu Wegbereitern der Tourismuskonzerne geworden sind?

Läst sich die ökologische Frage allein über den Preis und die Kerosinsteuer (oder gar mit einer Spende für das Pflanzen von Bäumen) lösen? Ist die Frage des Klimaschutzes nicht auch eine kulturelle Frage? Und eine Frage der sozialen Gerechtigkeit?

Wir freuen uns, dass sich Dieter Janecek, MdB von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bereit erklärt hat, mit uns zu diskutieren. Er nahm vor einiger Zeit den Vorschlag des Berliner Mobilitätsforschers Dr. Andreas Knie auf, der eine Begrenzung des Flugtourismus ins Spiel brachte. Das stieß auf ein geteiltes Echo. Wie denken Sie darüber?

Dieter Janecek wurde am am 25. Mai 1976 in Pirmasens geboren; er ist römisch-katholisch; verheiratet und hat drei Kinder. 1995 Abitur am Karl-von-Closen-Gynmasium Eggenfelden; 2001 Diplom Politikwissenschaften an der Hochschule für Politik München. 2001 bis 2003 PR-Berater; 2003 bis 2005 Referent für interne Kommunikation bei den Grünen in Bayern; 2005 bis 2008 Landesgeschäftsführer bei den Grünen in Bayern. Mitglied im Bund Naturschutz und im Verein gegen betrügerisches Einschenken.2008 bis 2014 Landesvorsitzender der Grünen in Bayern; 2010 bis 2013 Mitglied im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg und 2008 bis 2013 Mitglied im Bezirkstag von Oberbayern; Mitglied des Bundestages seit 2013.

Bei uns geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Lied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie schon jetzt herzlich einladen.

Wolfgang Fritz Haug über
das „Historisch-kritische Wörterbuch des Marxismus“

Einlass 30 Minuten vorher

Moderation: Roland Wehl

Das „Historisch-kritische Wörterbuch des Marxismus“ (HKWM) ist das Großprojekt eines 15-bändigen Lexikons marxistischer Begriffe. Es soll insgesamt rund 1.500 Begriffe erläutern.

Das Wörterbuchprojekt wurde 1983, anlässlich des hundertsten Todestages von Karl Marx, von Wolfgang Fritz Haug ins Leben gerufen. Es wird heute vom „Berliner Institut für kritische Theorie“ (link) unter der Leitung von Wolfgang Fritz Haug, Frigga Haug, Peter Jehle und Wolfgang Küttler herausgegeben. Bisher sind neun Bände erschienen.

Neben der Arbeiterbewegung werden die Frauenbewegung, die Umweltschutzbewegung und die neuen soziale Bewegungen berücksichtigt. Die Befreiungstheologie und die Fragen der postkolonialen »Dritten Welt« finden ebenfalls Eingang. Den Initiatoren geht es nicht nur um die Frage nach Marx und seiner Wirkungsgeschichte. Das Wörterbuch gibt Auskunft über die Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse in Geschichte und Gegenwart. Historische und zeitgenössische Tendenzen werden in diesem Wörterbuch zusammengefasst, verdichtet und wissenschaftlich unterbaut.

Wir freuen uns, dass (link)Wolfgang Fritz Haug sich bereit erklärt hat, das Projekt „Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus“ bei uns vorzustellen. Vielleicht bekommen wir an diesem Abend einen Einblick, woraus die Menschen, die seit vielen Jahren an diesem Projekt mitarbeiten, angesichts der Mammut-Aufgabe ihre Kraft schöpfen.

Wolfgang Fritz Haug studierte von 1955 bis 1963 Philosophie, Romanistik und Religionswissenschaft in Tübingen, Montpellier, Berlin und Perugia. 1966 promovierte er an der Freien Universität Berlin über Jean-Paul Sartre und die Konstruktion des Absurden. 1972 folgte die Habilitation; von 1979 bis 2001 war er Professor für Philosophie an der Freien Universität Berlin. Sein Forschungsschwerpunkt ist der Marxismus. 1959 gründete Wolfgang Fritz Haug in Berlin den „Argument Verlag“, er war Mitbegründer der Zeitschrift „Das Argument“, deren Herausgeber er bis heute ist. Wolfgang Fritz Haug war zudem Mitherausgeber der kritischen Gesamtausgabe der Gefängnishefte von Antonio Gramsci, die in den Jahren von 1991 bis 2002 in zehn Bänden erschienen (Wikipedia).

Im Jahre 1980 begründete Haug die Berliner „Volksuniversität“ mit. Von 1984 bis 1989 war er Mitglied des Internationalen Beirats von „Socialism in the World“ (Belgrad) und von 1996 bis 2001 Gründungsvorsitzender des Berliner „Instituts für kritische Theorie“ (InkriT), dessen Leitung er seit 2001 innehat. Wolfgang Fritz Haug sitzt auch im wissenschaftlichen Beirat von attac. Seit 2007 sind er und seine Ehefrau Frigga Mitglieder der Partei „Die Linke“ Die Universität Roskilde, Dänemark, verlieh ihm 2013 die Ehrendoktorwürde. Haug ist Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin. Zu seinen Werken zählen die Kritik der Warenästhetik (1971), die Vorlesung zur Einführung ins Kapital (1974), Faschismus und Ideologie (1980) und das Historisch-kritische Wörterbuch des Marxismus, das er seit 1994 herausgibt. Anfang der 1970er Jahre prägte Haug den Begriff der Warenästhetik. (Basis wikipedia)

Bei uns geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Lied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie schon jetzt herzlich einladen.

Buchvorstellung: „Gehungert haben wir nicht“:
Walther Grunwald erinnert sich an die Nachkriegszeit

Einlass 30 Minuten vorher
Moderation: Roland Wehl

Deutschland im Jahr 1945. Der Vater befindet sich in Kriegsgefangenschaft, die Mutter hamstert und schiebt, um ihre vier Kinder durchzubringen.

Ein Schicksal, das damals viele teilten. Wie haben der 1938 geborene Autor und seine Familie diese Zeit überlebt? Wie gelang es der Familie, ein Netzwerk von Schwarzhändlern aufzubauen?

Welche Risiken gingen sie ein, welche Ängste durchlitten sie? Und mit welchem Selbstverständnis konnten manche inmitten des täglichen Elends sagen: „Gehungert haben wir nicht“?

Walther Grunwald,  Architekt in der Denkmalpflege, ist bei Kriegsende sechs Jahre alt. Er erlebte mit seiner Familie die Notjahre nach dem Krieg in Berlin und in Halle/Saale in der Sowjetischen Besatzungszone. Sein Buch ist mehr als ein autobiografischer Rückblick. Die aus Erlebtem und Erzähltem geschöpften Erinnerungen, wie sich seine Angehörigen in der Hunger leidenden Hauptstadt durchkämpften, hat Grunwald ergänzt durch einen auf breiter Quellengrundlage beruhenden Blick auf die Berliner Lebensverhältnisse, bei dem besonders der Schwarzmarkt im Mittelpunkt steht. Die persönlichen Lebensverhältnisse wurden weitgehend durch die alliierten Besatzungsmächte bestimmt. Das Buch besticht vor allem durch die vielen konkreten Details, die durch ausführliche Zeitungszitate untermalte Fülle der plastischen Schilderungen, mit denen der Autor ein höchst anschauliches Bild des alltäglichen Überlebenskampfs im zerstörten Berlin vermittelt. Der Kalte Krieg bricht aus. Während der Blockade füllt der Schwarzmarkt die Ernährungslücken, die die Luftbrücke nicht schließen kann. (Quelle: Engelbrecht Boese im Bibliotheksservice)

Walther Grunwald, geboren 1938 in Halle, ist ein Architekt, Stadtplaner und Fotograf. Er war Ende der 1970er Jahre Mitbegründer und mehrmals Spitzenkandidat der „Wählergemeinschaft Unabhängiger Bürger“ (WUB) in Berlin-Zehlendorf. Nach einem Architekturstudium an der Technischen Universität Berlin von 1958 bis 1964 war Grunwald bis 1970 als Mitarbeiter in verschiedenen Architekturbüros in den USA tätig.

Von 1968 bis 1970 arbeitete er als Entwurfsarchitekt bei Philip Johnson. Von 1970 bis 1972 war er Projektbearbeiter im Rahmen des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen in Karatschi. Seit 1977 hat er ein eigenes Architekturbüro in Berlin. Walther Grunwald führte Restaurierungen von Schlössern in den östlichen Bundesländern und in Bayern sowie der Unterkirche des Französischen Doms in Berlin und von Wohnhäusern durch. Er gewann im Frühjahr 2004 den Wettbewerb zur Restaurierung der Weimarer Weltkulturerbe-Stätte Herzogin Anna Amalia Bibliothek, die jedoch vier Monate später abbrannte. Anschließend wurde er mit der Planung und Bauüberwachung des Wiederaufbaus beauftragt. Bereits 1995 plante er die Sanierung von Schloss und Jagdschneise Ettersburg in der Nähe des KZ Buchenwald bei Weimar. Im Jahr 2010 legte er für das Schießhaus-Gelände in Weimar einen Bebauungsplan vor.

Bei uns geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Lied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie schon jetzt herzlich einladen.

Kabarett: Willkommen zum Völkerball!
Das neue Bühnenprogramm von Thomas Müller

Einlass 30 Minuten vorher
Moderation: Roland Wehl

Das Problem beginnt schon beim Wählen. Wer mobbt da wen? Starke die Schwachen? Ossis die Wessis oder doch eher umgekehrt? Reiche die Armen?

Beim aktuellen weltweiten „Völkerball“ geht es weniger darum, als Tourist mit dem Schiff die Welt zu bereisen, als dass jeder, auf jedem Schiff, bleiben kann wo immer er es möchte. Für Thomas Müller sind wir längst ein Vielvölkerstaat, es geht für ihn nicht mehr darum über offene Grenzen zu diskutieren, sondern selbst aktiv Migration zu leben.

Manch einer sagt nun, er wäre sich ja selbst fremd. Oder ist es leid den inneren Schweinehund zu überwinden. Spüren auch Sie nichts, wenn ihr Smartphone Sie berührt?

Dann kommen Sie in das neue Programm von Thomas Müller. Er will Menschen verbinden. Er ist der Missionar, der Sie ohne Schwitzen in Bewegung bringt. Deshalb lädt Thomas Müller ein zum Völkerball. Und genau wie bei dem bekannten Spiel wird es erst eine richtig gute Erfahrung, wenn alle mitmachen. Was immer hilft, sind feste Regeln und ganz viel Humor. Deshalb loten Sie gemeinsam mit Thomas Müller und allen anderen aus, wo ihre eigenen Vorurteile versteckt sind. Und dann lachen sie gemeinsam drüber, bleiben fair und nehmen es sportlich!

Denn spielerisch an schwere Dinge und Themen heranzutreten ist wahrscheinlich seine größte Stärke. Immer mit dabei, seine ganz eigene Art des Humors aber Achtung: Wer ihm nur zuhört, übersieht die Hälfte…denn Müller gibt Worten ein Gesicht und seine Körpersprache ist einfach nicht zu überhören.

Zur Person:

Thomas Müller, geboren in Mannheim, aufgewachsen in Schwäbisch Hall, wurde in Köln zum Schauspieler und Moderator ausgebildet (Theaterpreisträger Köln). 2004 wechselte er ins Kabarett und Comedy Fach und gastierte gleich im ersten Jahr mit „Nightwash-Spezial“ beim Köln Comedy Festival. Ende November 2004 Debut im Quatsch Comedy Club Berlin. 2005 folgte dann die gefeierte Premiere seines ersten Soloprogramms: „Echt-Müller! Ein Scheinriese packt aus“ im Atelier Theater Köln, mit anschliessender, bundesweiter Tournee. Zweites Soloprogramm: „Wild!“, Premiere im Oktober 2008. Seit Oktober 2011 Drittes Soloprogramm: „Ode ans Marode – Lustvoll in den Untergang!“ Sein Viertes Solo: Nächstes Jahr wird besser! hatte 2016 im Köln Comedy Festival Premiere Seit 2015: ARD: „Wer ist Thomas Müller?“

Auszeichnungen: Thomas Müller ist Doppel-Gewinner des Bonner „Paukenschlag“ 2011: Jurypreis, mit einstimmiger Entscheidung und Publikumspreis, mit großer Mehrheit der Zuschauerstimmen. Jurymitglied Andrea Heister war derart begeistert, dass sie sein Soloprogramm direkt für das Haus der Springmaus in Bonn buchte.

Gummersbacher Comedypreis „COMY“ 2007: 1. Platz
Gewinner Kelkheimer Comedypreis
Bekannt durch „Nightwash“, Quatsch Comedy Club…
Thomas Müller gehört zum Team der Wissenschaftsshows der Physikanten.

Bei uns geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Lied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie schon jetzt herzlich einladen.

Marco Saß und Henry Steinhau:
(West-)Berlins legendärer Musikladen „Quartier Latin“

Einlass 30 Minuten vorher

Das Quartier Latin war in den 70er und 80er Jahren einer der bedeutendsten Musikläden im ehemaligen West-Berlin. Es war Bühne, Kneipe und Kulturknotenpunkt. Das von Henry Steinhau und Marco Saß verfasste Buch erzählt die Geschichte des Ortes. Es zeigt in mehreren Fotos den Alltag dieses Veranstaltungsortes, es dokumentiert die Konzert-Kultur in Original-Postern, -Plakaten und -Eintrittskarten. Programmmacher, Künstler, Besucher und andere Beteiligte kommen zu Wort – und erinnern sich an diesen in vielerlei Hinsicht einmaligen Ort der West-Berliner (Musik-)Geschichte.

Vortrag und Lesung werden von Kalle Kalkowski musikalisch begleitet. Kalle Kalkowski ist ein Berliner Musiker, der mit Jim Rakete und anderen kooperierte, einige Solo-Alben einspielte und seinerzeit ein gutes halbes Dutzend mal im Quartier Latin auf der Bühne stand. Er wird den Leseabend mit Gitarre und Gesang (sowie von DigiPlayer eingespielter Bandbegleitung) ergänzen.

Bekannter Musikladen

1970 gegründet von einem Studentenkollektiv als alternative Kneipe mit Bühne, machte sich das Quartier Latin ab den frühen 70ern einen Namen als vielseitiger Spielort. Erst für Folk & Jazz, Blues & Politrock, Sub- & Gegenkulturen, später für alle Varianten jenseits der E-Musik – und noch einiges mehr. Bis Ende 1989 gab es fast täglich Konzerte von lokalen, regionalen und internationalen Acts. Weit über die Grenzen Westberlins hinaus bekannt, ragte es aus der vielfältigen und berühmten Kulturlandschaft der Mauerstadt als offener, sympathischer, kulturell attraktiver , doch wirtschaftlich stets auf dem schmalen Grad des Überlebens balancierender  Szene-Treffpunkt heraus.

Beliebter Kulturknotenpunkt

Der ehemalige Kinosaal in der oberen Potsdamer Strasse, unweit der Nationalgalerie, erfreute sich mit seiner Zwischengröße für rund 800 Leute und rauhem Charme konstanter Zuneigung, quer durch alle Szenen und Schichten. Saal und Bühne waren groß genug für Shows von internationalem Format und klein genug für die Nähe eines Clubs. Immer hart am Verfall und inmitten eines verrufenen Kiezes lebte die Atmosphäre des „Quartier“ vom „Potse-Flair“, damals rot- wie zwielichtig, doch nie abgeschrieben. Das „Quartier“, Kiezkneipe und Kulturknotenpunkt, war eine feste Größe, ein (H)Ort der Westberliner Identität.

Bedeutende Bühne

Spätestens ab den 80er Jahren galt das Quartier Latin als eine der bedeutendsten Berliner Bühnen für Jazz, Rock und Artverwandtes. Ein Schmelztiegel der Sub-Szenen, ein Prüfstein für’s Können: Wer hier bestand, durfte auch größer denken. Nina Hagen, Die Ärzte, Interzone, Morgenrot, und, und, und  – im Quartier starteten (Welt-)Karrieren; Kraan, Grobschnitt, Guru Guru – das Quartier Latin erlebte legendäre Aufnahmen und Shows; Chet Baker, Alvin Lee, The Eurythmics – sie alle spielten im Quartier.

Die Autoren des Buches:

Marco Saß hat als Jugendlicher und Sohn der Betreiber Christa und Manfred „Manne“ Saß die gesamte Entwicklung des Quartier Latin unmittelbar erlebt. Als Fotograf hielt er zahlreiche Impressionen aus dem wichtigsten Berliner Jazz- und Rock-Laden fest und  baute so einen großen Fundus hervorragender Schwarzweiß-Fotografien auf. Zudem trug er umfangreiche Bestände an originalen Konzertplakaten, Eintrittskarten, Programmzetteln und Devotionalien aus dem Quartier Latin zusammen, die das reichhaltig bebilderte Buch so authentisch machen.

Henry Steinhau arbeitet seit Mitte der 80er Jahre als Journalist, mit den Schwerpunkten Medien und Journalismus sowie zu Musik und Kultur, zu Stadt und Gemeinwesen. Er ist freiberuflich tätig, als Redakteur, Buch-Autor und Lehrbeauftragter, bietet Workshops, Seminare und Vorträge an. Seit Herbst 2013 ist Henry Steinhau als freier Online-Redakteur bei iRights.info tätig. Er ist Mitglied im Freischreiber e.V., Berufsverband freier Journalist*innen, von 2014 bis 2017 gehörte er dem ehrenamtlich arbeitenden Vorstand der Freischreiber an.

Bei uns geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Lied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie schon jetzt herzlich einladen.