Die Staatsräte – Elite im Dritten Reich:
Über Gründgens, Furtwängler, Sauerbruch und Schmitt

Einlass 30 Minuten vorher

Moderation: Roland Wehl

Der Kulturwissenschafter Helmut Lethen untersucht in dem Buch „Die Staatsräte“ am Beispiel von Gustav Gründgens, Wilhelm Furtwängler, Ferdinand Sauerbruch und Carl Schmitt die Rolle und das Selbstverständnis von Intellektuellen, die zur künstlerischen bzw. wissenschaftlichen Elite des Dritten Reichs gehörten.

Das Buch ist mehr als eine Reise in die Vergangenheit. Das zeigt sich allein schon an der Person des Staatsrechtlers Carl Schmitt. Der Zyniker Schmitt passte sich 1933 schnell den neuen politischen Verhältnissen an. Aus dem Kritiker der NS-Bewegung wurde ein kompromissloser Unterstützer des NS-Staats, der nicht davor zurückschreckte, gegen jüdische Kollegen vorzugehen. Dennoch sind Teile des intellektuellen Milieus auch heute noch von dem Rechtstheoretiker Schmitt fasziniert. Sie unterscheiden zwischen dem „scharfsinnigen Denker“ – und dem skrupellosen Karrieristen, der aus Opportunismus zum Antisemiten wurde. Aber lässt sich das wirklich so einfach voneinander trennen? Was sagt diese Art des Umgangs über die Bewunderer selbst aus?

Helmut Lethen promovierte 1970 über das Thema „Neue Sachlichkeit 1924–1932. Studien zur Literatur des Weißen Sozialismus“. 1971 bis 1976 war er an der FU Berlin Assistent und von 1977 bis 1995 Professor in Utrecht; außerdem hatte er diverse Gastprofessuren inne. 1995 kam der Ruf nach Rostock, wo er 1996 den Lehrstuhl für Neueste Deutsche Literatur erhielt. Er wurde 2004 emeritiert. Von Oktober 2007 bis Februar 2016 war er Direktor des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften in Wien. Seit 2016 hat er eine Professur an der Kunstuniversität Linz. Einem breiteren Publikum bekannt wurde Helmut Lethen durch seine Buchveröffentlichungen Verhaltenslehren der Kälte. Lebensversuche zwischen den Kriegen (1994) und Der Sound der Väter (über Gottfried Benn, 2006). 2014 erhielt er den Preis der Leipziger Buchmesse in der Sparte Sachbuch/Essayistik für Der Schatten des Fotografen. Bilder und ihre Wirklichkeit.

Im Kohlenkeller geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Volkslied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie herzlich einladen.

Sommerfest mit Musik im Garten:
Zu Beginn ein Konzert des Anti von Klewitz-Quartetts

Einlass 30 Minuten vorher

Statt Scheinwerferlicht im Kohlenkeller: wir hoffen auf Sonnenschein im Garten.

Seit fünf Jahren gibt es den „Kohlenkeller am Mexikoplatz“. Das wollen wir feiern: Am Nachmittag bewirten wir Sie mit Tee, Kaffee und Kuchen. Später mit herzhaften Speisen. Wenn am Abend das Lagerfeuer brennt, singen wir vielleicht gemeinsam ein paar Lieder. Wer uns dabei unterstützt und ein Instrument mitbringt, wird besonders freudig begrüßt.

Zu Beginn spielt das Anti von Klewitz-Quartett mit Anti von Klewitz (Violine, Kontra und Gesang), Sander Hoving (Violine, Viola, Kontra), Jan von Klewitz (Altsaxophon); Jens Piezunka (Cello, Kontrabass und Bassgitarre).

„Anti von Klewitz verleiht mit ihren musikalischen Projekten der Weltmusikszene seit Jahren ganz besondere Facetten. Die Verstrickung von traditionellen Themen vom Balkan mit Jazz und Elementen der Klassik und Moderne war immer betörend, mitreißend und zugleich herausfordernd … Dass sie sich, fasziniert von ungewöhnlichen stimmlichen Klängen und mit Wortwitz ausgestattet, der Vertonung von Poesie und Lyrik zuwenden würde, war nur eine Frage der Zeit.“ (Friedrich Barniske, Weltmusikveranstalter/ Berlin)

Jörg Bernig liest aus seinem Roman „Anders“:
Geschichte einer Verleumdung und deren Folgen

Einlass 30 Minuten vorher

Moderation: Roland Wehl

Jörg Bernig beschreibt in seinem Roman das Schicksal eines Lehrers, dessen Leben ruiniert wird, weil er eine vom Mainstream abweichende Meinung vertritt. Um ihn zu vernichten, lenken seine Gegner den Verdacht des Missbrauchs auf ihn. Die Ehe zerbricht, Freunde lassen ihn im Stich … nichts ist mehr wie es war.

Die Dresdner Neuen Nachrichten schreiben: „Es ist ein sehr ernstes, ja düsteres Buch. Hier erhebt ein Schriftsteller warnend die Stimme. Am Ende lässt er den Freund seiner Hauptfigur bitter resümieren: ‚Wir glauben, in einem freien Land zu leben. Aber die Membran zur ideologischen Sonderbehandlung ist nur ganz dünn und schnell durchstoßen. Ständig kommt einer daher und maßt sich an, uns vorzugeben, wie wir zu denken und wie wir zu sprechen haben. Oder besser, was nicht erlaubt ist zu sagen.‘ Was in diesem Buch geschildert wird, nennt dieser Freund – mit einem Seitenblick auf einen Romantitel von Gabriel Garcia Marquez – ‚Chronik einer angekündigten Erledigung‘.“

Die Person, die erledigt wird, heißt Peter Anders, 47 Jahre alt, Geschichtslehrer am Gymnasium einer ländlich geprägten Vorstadt. Seine Frau Susanne arbeitet in einer Bank, vergibt dort Kredite an Handwerker und Mittelständler. Das Ganze spielt vor dem Hintergrund der Finanzkrise, die mit dem Zusammenbruch der US-amerikanischen Großbank Lehmann Brothers 2008 begann.

Jörg Bernig, geb. 1964 in Wurzen, lernte zunächst den Beruf des  Bergmanns. Im Anschluss an den Wehrdienst bei der NVA studierte er von 1985 bis 1990 Germanistik und Anglistik in Leipzig. Jörg Bernig wurde 2005 in das PEN-Zentrum Deutschland gewählt. Er ist Mitglied der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste, der Sächsischen Akademie der Künste und der Bayerische Akademie der Schönen Künste. Er erhielt bislang folgende Preise und Stipendien:

2000: Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises der Stadt Bad Homburg
2001: Else-Heiliger-Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung
2002: Writer in Residence an der University of Aberdeen
2003: Wahl des Romans Niemandszeit zur Stadtlektüre von Bad Hersfel
2003: Preis der Hanna Johannes Arras Stiftung für Kunst und Kultur in Dresden
2005: Förderpreis zum Lessing-Preis des Freistaates Sachsen
2007: Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
2008: Stipendium des Deutschen Literaturfonds
2011: Eichendorff-Literaturpreis
2013: Kunstpreis der Großen Kreisstadt Radebeul
2013: Writer in Residence an der University of Wales, Swansea
2016: Bernig hielt in St. Annen die „3. Kamenzer Rede“

Im Kohlenkeller geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Volkslied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie herzlich einladen.

Patrick Pritscha über das Leben „danach“:
Die NS-Verfolgten und deren (Enkel-) Kinder nach 1945

Einlass 30 Minuten vorher

Moderation: Roland Wehl

Patrick Pritscha spricht – auch am Beispiel der eigenen Familiengeschichte – über die Lebensrealität der NS-Verfolgten und deren Kindern bzw. Enkelkindern in der Nachkriegszeit.

Die Erinnerungen von Zeitzeugen waren und sind wichtige Quellen für die Forschung und pädagogische Gedenkstättenarbeit. Aber wie haben Überlebende der NS-Verfolgung nach dem Krieg weitergelebt – und wie haben sie sich mit dem, was sie erlebt haben, auseinandergesetzt? Was haben KZ-Häftlinge an ihre Kinder und Enkel weitergegeben? Patrick Pritscha hat zu diesen Fragen geforscht und stellt die Ergebnisse vor.

Patrick Pritscha ist Geschäftsführer des Kommunalpolitischen Forums Sachsen e.V. sowie Referent und Autor der Rosa-Luxemburg-Stiftung: 1975 in Karl-Marx-Stadt geboren, Ausbildung zum Buchhändler, 2004 bis 2009 Stadtrat in Chemnitz in der Fraktion PDS/Die Linke, Sprecher für Stadtentwicklung und Mitglied des Fraktionsvorstandes, 2009 bis 2013 Studium an der Fernuniversität Hagen, Studiengang Kulturwissenschaften (Schwerpunkt Geschichte, Nebenfächer Philosophie und Soziologie). Zahlreiche Veröffentlichungen. Patrick Pritscha war bereits im Jahr 2014 im Kohlenkeller zu Gast. Damals sprach er über den schwedischen Wissenschaftler und Entdeckungsreisenden Sven Hedin.

Im Kohlenkeller geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Volkslied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie herzlich einladen.

Konrad Adam und Micha Brumlik im Gespräch:
Was hält unsere Gesellschaft zusammen?

Einlass 30 Minuten vorher

Moderation: Roland Wehl

Die beiden Gesprächspartner stehen sich politisch alles andere als nahe. Kann es also sein, dass sie aneinander vorbeireden und sich nichts zu sagen haben? Oder stimmen sie am Ende in wichtigen Punkten sogar überein? Ein Gesprächsabend zu den Themen Nation, Identität – und die Grundlagen unserer Verfassung.

Ein Satz der ehemaligen Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Aydan Özoguz, wird wohl lange in Erinnerung bleiben: ihre Behauptung, dass eine spezifisch deutsche Kultur jenseits der Sprache „schlicht nicht identifizierbar“ sei. Damit sprach sie der Mehrheitsgesellschaft nicht nur eine eindeutige Identität ab, sondern beantwortete die Frage nach Zuwanderung und Integration mit dem Hinweis auf die Beachtung von Rechtsnormen und Sprachkenntnissen des Deutschen. 

Wie sehr dies an der Realität der gegenwärtigen Debatte um Migration und Integration bzw. um eine künftige Einwanderungsgesellschaft vorbeigeht, zeigt der Fall des deutschtürkischen Fußballspielers Mesut Özil. Die Kritik an seiner sportlichen Leistung entwickelte sich schnell zu einer politischen Auseinandersetzung um Herkunft und Akzeptanz, um Teilhabe und Anerkennung von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland.

Welche Rolle spielt die Kultur – die eigene wie die fremde – für unser Zusammenleben? Welche Bedeutung hat das Wissen um die eigene Herkunft?

Gerade unser Grundgesetz, auf das in der Integrationsdebatte so oft Bezug genommen wird, ist weit mehr als nur das Ergebnis eines rechtsnormativen Prozesses im Rahmen der Verfassungsgebung. In das Grundgesetz ist die leidvolle Erfahrung der jüngeren deutschen Geschichte eingeschrieben. Deshalb kann unsere Verfassung kann nur derjenige wirklich verstehen, der bereit ist, sich mit der jüngeren deutschen Geschichte auseinanderzusetzen.

Wer nach Deutschland kommt, wird Teil der deutschen Verantwortungsgemeinschaft, wenn er es ernst meint mit dem Wunsch, hier heimisch zu werden. Dazu muss er auch sein eigenes kulturelles Erbe befragen, inwieweit es zu einer liberalen weltoffenen Gesellschaft passt und es sich mit deren Selbstverständnis verträgt. Am Ende geht es um die Frage, wieviel Homogenität eine Gesellschaft braucht, damit sie funktionieren kann; und wieviel Homogenität sie von ihren Bürgern verlangen muss. 

Gerade die jüdisch-deutsche Geschichte könnte für die aktuelle Debatte modellhaft sein: sowohl was die Gefahren einer anwachsenden rassistischen Grundstimmung in unserer Gesellschaft betrifft als auch was die Möglichkeiten des friedfertigen Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion angehtJüdisches Leben in Deutschland ist heute wieder mehr als das Wissen um Opfer und Vernichtung. Jüdische Erinnerung endet nicht in den Vernichtungslagern des Holocaust. Daraus erwächst die Hoffnung auf Respekt und auf gegenseitige Anerkennung, ohne die ein gedeihliches Zusammenleben nicht denkbar ist.

Darüber wollen der Publizist Konrad Adam, ein ausgewiesener Konservativer und Mitbegründer der AfD, und der Erziehungswissenschaftler und Publizist Micha Brumlik, in dessen Lebenswerk die Frage der Verständigung zwischen Juden und Christen sowie zwischen – wie er selbst formuliert – „Juden und Deutschen“ eine zentrale Rolle einnimmt, miteinander sprechen.

Im Kohlenkeller geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir häufig ein Lied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Ende wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie schon jetzt herzlich einladen.

Deutsch, nicht dumpf:
Thea Dorn über aufgeklärten Patriotismus

Einlass 30 Minuten vorher

Moderation: Roland Wehl

Seit Jahren wird darüber gestritten, und der Ton wird immer rauer: Befördert die Rede von Patriotismus, Heimat und Verwurzelung ein rückwärtsgewandtes, engstirniges Denken, das über kurz oder lang zu neuem Chauvinismus oder gar Rassismus führen wird?

Oder ist das Beharren auf unseren kulturellen, historisch gewachsenenen Besonderheiten in Zeiten von Migration, Globalisierung und Technokratisierung nicht vielmehr Grundbedingung dafür, jene weltoffene Liberalität und Zivilität zu wahren, zu der das heutige Deutschland ja inzwischen längst gefunden hat?

Anknüpfend an Themen, die sie bereits in ihrem Bestseller „Die deutsche Seele“ (zusammen mit Richard Wagner) erkundet hat, wendet Thea Dorn sich nun den aktuellen Schicksalsfragen unserer Gesellschaft zu – differenziert, unaufgeregt und dennoch leidenschaftlich (Angabe des Verlags).

Thea Dorn, geboren 1970, studierte Philosophie und Theaterwissenschaften in Frankfurt, Wien und Berlin. Sie schrieb eine Reihe preisgekrönter Romane (zuletzt „Die Unglückseligen“), Theaterstücke und Essays. 2011 veröffentlichte sie (zusammen mit Richard Wagner) „Die deutsche Seele“, eine enzyklopädische Kulturgeschichte des Deutschen von Abendbrot bis Zerrissenheit. Seit März 2017 ist sie festes Mitglied im „Literarischen Quartett“. Thea Dorn lebt in Berlin. (Angaben des Verlages)

Bei uns geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Lied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie schon jetzt herzlich einladen.

Musikalischer Krimi-Abend:
Susanne Rüster liest aus ihrem Buch „Landjäger“

Einlass: 30 Minuten vorher

Eine Veranstaltung mit der Potsdamer Schriftstellerin und Richterin Dr. Susanne Rüster und dem Berliner Sänger und Pianisten Theo Rüster.

Ein idyllischer See in Brandenburg. Als die Landrätin Milena Vogt in der Sauna eines Wellnesshotels einen Kreislaufkollaps erleidet, kommt jede Hilfe zu spät. Bei der Obduktion ihrer Leiche wird eine erhöhte Dosis eines Herzmedikaments im Blut festgestellt. Kein Unglück, sondern Mord, der den Potsdamer Kriminalhauptkommissar Uwe Wolff und sein junges Team auf den Plan ruft. Wer könnte ein Motiv gehabt haben, die erfolgreiche Frau zu töten? Kommissar Wolff ermittelt einige Verdächtige: übergangene Bauunternehmer, erboste Umweltaktivisten, politische Neider, aber auch eine undurchsichtige alte Schulfreundin und eine heimliche Liebschaft Vogts.

Plötzlich geschieht ein zweiter Mord, der alle Überlegungen in einem neuen Licht erscheinen lässt… Mit „Landjäger“ ist Susanne Rüster ein brisanter Kriminalroman vor dem beschaulichen Hintergrund Potsdams und seiner Umgebung gelungen!

Die Autorin Dr. Susanne Rüster studierte Jura an der FU Berlin. Sie war als Staatsanwältin tätig und arbeitet jetzt als Richterin in Potsdam. Susanne Rüster bevorzugt die Form des Ermittlerkrimis, weil sie gern in die Rolle des Täters schlüpft, um ihn dann zu jagen. Susanne Rüster ist zum zweiten Mal im Kohlenkeller zu Gast. Es handelt sich um ihren vierten Roman.

Der Sänger und Pianist Theo Rüster wurde 1990 in Ludwigsfelde bei Berlin geboren. Erste Bühnenerfahrungen in Musicals wie »Die Schöne und das Biest«, »Tanz der Vampire« und »Family Affairs« sowie als Solist in Musicalgalas. Bundespreisträger beim Wettbewerb „Jugend musiziert“. Gesangsstudium an der Universität der Künste Berlin. Arbeit u.a. als Hörspielsprecher.

Bei uns geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Lied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie herzlich einladen.

Romantische Balladen und Liebeslieder:
Konzert mit dem TRIO DREILINDEN Berlin

Einlass 30 Minuten vorher

Das TRIO DREILINDEN Berlin ist im Kohlenkeller zu Gast: Gottlobe Gebauer, Sopran;
Martin Gebauer, Violine & Viola; und Prof. Linde Großmann, Klavier.

Mit romantischen Balladen und mit Liebesliedern das neue Jahr 2019 beginnen; das Dunkel des Januar mit Musik und Texten der Wärme und des Träumens erhellen: Dazu laden die Musiker des TRIO DREILINDEN Berlin am 25. Januar 2019 ein.

Zu hören sind Kompositionen mit Seltenheitswert: Originalkompositionen für Stimme, Violine oder Viola und Klavier von Louis Spohr, Johannes Brahms und Siegmund von Hausegger. Daneben erklingen Duos für Violine oder Viola und Klavier von Massenet, Bruch, Rachmaninow und Elgar, und Lieder für Sopran und Klavier von Johannes Brahms benennen die Freuden und Leiden des Liebens.

Bei uns geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Lied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie schon jetzt herzlich einladen.

Die Flamme der Revolution:
Bernd Langer über die Jahre 1918/19

Einlass 30 Minuten vorher

Moderation: Roland Wehl

Mit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 radikalisieren sich die sozialen Verhältnisse. Weil die SPD den Kriegskurs des Kaiserreiches mitträgt, spaltet sich die Partei und es entsteht die Unabhängige Sozialdemokratie. Auftrieb erhält die Antikriegsstimmung durch die Revolution in Russland 1917.

Doch erst mit der militärischen Niederlage bricht das Kaiserreich 1918 zusammen, und ein Matrosenaufstand in Kiel wird zum Auslöser der Novemberrevolution. Der zunächst friedliche Verlauf ist bald von blutigen Konfrontationen überschattet.  Während die radikalen Kräfte die Sozialisierung der Industrie und die Räte-Republik wollen, verteidigen die SPD und andere bürgerliche Parteien die kapitalistischen Besitzverhältnisse mit Hilfe der Freikorps. Im Jahr 1919 entwickelt sich im Deutschen Reich ein Bürgerkrieg, der nicht als solcher in den Geschichtsbüchern verzeichnet ist. Jene Tage führen zu einer grundlegenden politischen Weichstellung. Denn die weltweite Spaltung in Kommunistische Parteien mit revolutionärem Anspruch einerseits und eine reformistische Sozialdemokratie andererseits sowie die verhängnisvolle Entwicklung am Vorabend des Faschismus sind ohne diese Ereignisse nicht zu begreifen.

Bernd Langer ist Gründer der Initiative „Kunst und Kampf“ (KuK). In den 1980er Jahren hat er viele Bündnisse autonomer Antifa-Gruppen mit Organisationen wie den DGB-Gewerkschaften und den GRÜNEN vorbereitet. Die Antifa-Koordination Norddeutschland und die „autonome Antifa-Gruppe“ in Göttingen wurden von ihm mit gegründet. Er war wesentlich an der Gründung der „autonomen Antifa (M)“ und der „AA/BO“ beteiligt. Bernd Langer hat zahlreiche Artikel und Bücher zum Thema Antifaschismus verfasst.

Bei uns geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Lied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie schon jetzt herzlich einladen.

Thriller, Fantasyroman oder Biopic?
Lesung von Michael G. Fritz: Ein bisschen wie Gott

Einlass 30 Minuten vorher

Moderation: Roland Wehl

An dem Tag, als Johanna an die Bildschirme der Überwachungskameras eines Berliner Bahnhofs umgesetzt wird, beobachtet sie auf einem Bahnsteig ihren Mann André, der eine fremde Frau küsst.

Johanna glaubt, durch den Anblick endgültig verrückt zu werden – wie ihre Großmutter. Sie befürchtete es schon immer, ihre Mutter Erika hatte es ihr vorausgesagt. Nun scheint es einzutreten. Michael G. Fritz antwortet auf seine Wahrnehmungen in Zeiten der Überwachung mit einem Roman über ein bitteres Familiengeheimnis, in dem er gekonnt und unterhaltsam mit der Wirklichkeit auf den Monitoren zu spielen weiß.

Michael G. Fritz wurde am 4.2.1953 in Ost-Berlin geboren. Er studierte an der Bergakademie Freiberg Tiefbohrtechnik und wurde 1975 aus politischen Gründen exmatrikuliert. Er arbeitete als Lagerarbeiter und Beifahrer, übte ab 1976 verschiedene Tätigkeiten in den Städtischen Bibliotheken Dresden aus. 1993 erfolgte die Rehabilitierung und Zuerkennung des Diploms durch die Bergakademie Freiberg.

Michael G. Fritz lebt als Schriftsteller und Publizist in Dresden und Berlin. Einzelne Texte von ihm wurden ins Polnische, Englische, Französische, Rumänische und Italienische übersetzt.

Michael G. Fritz leitet eine Werkstatt mit Nachwuchsautoren und arbeitet als Moderator von literarischen Veranstaltungen für verschiedene Partner und eröffnet Kunstausstellungen.

Michael G. Fritz erhielt u.a. folgende Stipendien:

1993 Literaturstipendium des Freistaates Sachsen
2000 Stipendium in Amsterdam der Stiftung Kulturaustausch Niederlande – Deutschland
2003 Ahrenshoop-Stipendium der Sächsischen Kulturstiftung
2006 Stipendium des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien am Deutschen Studienzentrum in Venedig
2009 Stipendium der Stiftung kunst:raum sylt quelle
2015 Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen

Bei uns geht es auch musikalisch zu, wenn kein Konzert stattfindet. Zu Beginn singen wir meistens ein Lied, das der Gast bzw. Referent ausgesucht hat. Zum Schluss wird das Buffet eröffnet, zu dem wir Sie schon jetzt herzlich einladen.